Habt ihr Lust auf Hütten-Feeling und Aprés-Ski-Atmosphäre, könnt aber gerade nicht in den Urlaub fahren? Dann geht zum Bonner Bogen und dort auf die Rheinalm, die einen Teil der Kameha-Terrasse bildet. 2014 starte die Winter-Hütte des Kameha als Aktion für die kalte Jahresszeit, mittlerweile könnt ihr jedoch ganzjährig dort einkehren.

Die Rheinalm präsentiert sich im Stil einer traditionellen Holzhütte und bietet viel Platz auf langen Bänken an rustikalen Holztischen. Die Innendeko armt Alpenflair nach, dazu passt die Musikmischung aus volkstümlichem Pop. Die Bedienung tritt in Dirndl und Lederhose an, ein herzhaftes „Servus“ schallt dem Gast entgegen. Ja, der Betreiber setzt das gewählte Konzept konsequent durch! Natürlich kann man diesen Mix als gewollt und folkloristisch kritisieren – und er ist ja auch gewollt. Andererseits: Warum nicht die Gunst der Stunde und der Lage nutzen und etwas anbieten, was es so in Bonn anderswo nicht gibt.

Stichwort Lage: Die ist hier am Bonner Bogen natürlich unschlagbar! Für mich bildet der Außenbereich das Highlight der Rheinalm, denn hier auf der Beueler Sonnenseite kann man auch im Winter die Sonne voll genießen und hat zudem einen unschlagbaren Blick auf den Fluss. In den letzten Jahren war die Terrasse dabei immer offen, jetzt (2017) befindet sich hier erstmalig ein Zelt, so dass man nicht mehr ganz im Freien sitzt.

In den ersten Jahren hatte ich an der Rheinalm gelobt, dass man im Getränkekonzept anders sein wollte, z.B. beim Bier auf Tegernseer oder „Mein Grünes“ von Schneider Weisse setzte. Das ist mittlerweile leider vorbei, man hat sich mit Benediktiner eingedeckt, also dem „neuen“ Weizen aus dem Hause Bitburger. Der Gast zahlt für den halben Liter stolze 5,- Euro – ganz schön happig. Immerhin haben sich Schneider „Aventinus“ und „Kristall“ auf der Karte gehalten, aber ebenfalls zu wuchtigen Preisen.
Überhaupt, die Preise: Ihr zahlt hier eindeutig die Lage am Rhein und am Bonner Bogen mit. Ich persönlich denke aber, dass man es dabei übertrieben hat. Ein paar Beispiele: 0,3Lt.-Säfte für 4,.- Euro, ein Espresso für 3,- Euro, Longdrinks ab 8,- Euro. Alles etwas viel für Standardprodukte, denn die Getränkekarte bietet aus meiner Sicht fast nichts von kleinen Anbietern. Immerhin: Man stellt hauseigene Limos her, das ist gut und passt auf eine Hütte!

Ihr sehr also, ich bin nicht gänzlich überzeugt. Tatsächlich hat sich die Rheinalm in den letzten Jahren zu einem Insider-Treff entwickelt, hierhin strömt bei den ersten Sonnenstrahlen jeder. Das hatte ich bei meinem ursprünglichen Bericht 2014 auch so erhofft. Schade ist jedoch, dass dies auf die Preise und leider stellenweise auch auf die Getränkeauswahl negativ abfärbt, denn hier war die schöne Hütte schon einmal besser aufgestellt.
Deshalb meine Meinung: Ein kleiner Hotspot in Bonn, lässt sich wunderbar mit einem Spaziergang am Rhein verbinden, dafür muss man vielleicht Preis und Auswahl in Kauf nehmen.
Adresse und Kartelink: Am Bonner Bogen 1, 53227 Bonn-Oberkassel
Testtag: Sonntage bei diversen Wetterlagen
Bierangebot: Benediktiner Weizen & Helles, Schneider Weisse Kristall & Aventinus
Besonderheiten: Toller Rheinblick. Thementypische Events wie Oktoberfest etc.
Internet: www.rheinalm-bonn.de
5 Gedanken zu „Die Rheinalm am Bonner Bogen“