Brauen ist kein Hexenwerk! Auch wenn die großen, industriellen Brauriesen uns Konsumenten suggerieren wollen, dass einzig und allein sie den Fortbestand des Bieres sichern, ist das Bierbrauen eigentlich grundsolides Handwerk, ausübbar von jedermann und -frau. Welche Qualität hausgebrautes Bier haben kann, beweisen die Bonner Heimbrauer.

Die Bonner Heimbrauer, das sind etwa 20 Bierfreunde (inklusive einer Bierfreundin), die sich der Biervielfalt verschrieben haben. Denn darum geht es beim Heimbrauen: Bier abseits des Massengeschmacks selbst herzustellen. Die Bonner füllen dabei keine exotische Nische, sondern weltweit interessieren sich seit einigen Jahren viele für die Tradition des eigenen Brauens und schließen sich zu Gruppen und Vereinen zusammen. So nun auch in Bonn.
Die ersten Bonner Heimbrauer trafen sich dabei ironischerweise in Köln auf dem Stammtisch der Bierhistoriker. Da war schnell klar: Es wird auch in Bonn noch weitere Gleichgesinnte geben. So organisierte man über Facebook zum Jahresbeginn 2017 einen Bonner Stammtisch, aus dem dann im Sommer des gleichen Jahres der Verein hervorging.

Und was macht so ein Verein? Natürlich brauen alle Heimbrauer privat zuhause, am eigenen Herd, in der Garage oder in der Scheune. Im Verein tauscht man sich aus, hilft sich bei Materialengpässen, organisiert gemeinsame Bestellungen. Auf den Stammtischen kann jeder sein selbstgebrautes Bier mitbringen und vorstellen, Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge von den anderen einholen. So soll das Vereinsziel erfüllt werden: „Der Erhalt und die Verbreitung der Braukunst und der Braukultur.“ Oder kurz gefasst: Die Heimbrauer wollen zeigen, dass wirklich jeder Bier brauen kann und dass diese Form der Braukultur zu einer deutlich größeren Biervielfalt führt, als es industrielles Bier zulässt.

Aber selbstgebrautes Bier, schmeckt das überhaupt? Die Frage ist trivial: Natürlich schmeckt es! Und zwar herrlich vielfältiger als Industriebier. Nicht umsonst ist die Craft Beer-Szene aus der Heimbraubewegung hervorgegangen. Selbstverständlich klappt nicht immer alles, schleicht sich hier und da mal ein kleiner Fehlgeschmack ein – aber dafür wird hier ja auch als Hobby gebraut.
Die Qualität der Bonner Heimbrauer ist jedoch unglaublich hoch, davon konnte ich mich bei zwei Stammtischen selbst überzeugen. Die ersten Hobbybrauer stehen sogar schon in den Startlöchern für ihre ersten Brau-Startups. Und bei den Weltmeisterschaften der Biersommeliers gewann ein Bonner – das sollte für sich sprechen!

Wer so gutes Bier braut, der darf es auch zeigen. Zum Programm der Heimbrauer zählen mittlerweile auch Events wie der Homebrew Day, an dem alle Interessierten einen Tag lang mitbrauen konnten. Und für April 2018 ist ein großes Brau-Event mit Ausschank in der Innenstadt geplant.
Brauen ist also kein Hexenwerk – und in Bonn zeigen dank der Heimbrauer immer mehr Bier-Enthusiasten, wie gut Bier sein kann. Eine echte Bereicherung für unsere Stadt!
Wer Kontakt aufnehmen möchte: hanneshandwerksbrauerei (at) gmail.com (Hannes ist z.Zt. Vereinsvorsitzender).
Wer weiterlesen möchte: Hier geht es zur Facebookseite der Heimbrauer und auch der General-Anzeiger hat schon über den Verein geschrieben, hier der Link. Beim WDR findet ihr einen Videobeitrag über Stephan Hilbrandt, Vereinsmitglied und 2017 Weltmeister der Biersommeliers. Auch wenn einzelne Hobbybrauer bereits eigene Label ins Leben gerufen haben, möchte ich in diesem Bericht bewusst keinen Heimbrauer besonders hervorheben, denn hier soll es um den Verein gehen – bleibt einfach dran, ihr werdet bei mir rechtzeitig mehr erfahren!

Schluss mit dem Einheitsbrei- Fernsehbiere
Craft Bier heisst die neue Generation
vielleicht wussten Sie das schon ?
Kein Bitburger,Reissdorf, Sion
kommt eh alles aus einem Karton
Obergährig Untergährig, Alt oder Pils
jetzt ist Schluss mit dem Filz
So ist das Sieben Minuten Pils eine Mähr
das wussten wir schon lange vorher.
500 Jahre Reinheitsgebot
Brau und Brunnen macht Ihnen gerne ein Angebot.
Hefe, Hopfen, Malz
Ale-Mania aus Pützchen Gott erhalts.
LG