Endenich ist für mich ein wenig Bonn in Miniatur: Hier gibt es die netten Ecken im gewachsenen Kleinstadtcharme ebenso wie die lebhafte Ausgehmeile. Alles wirkt etwas gemütlich verträumt, dörflich fast. Die Rolle des typischen Ortsgasthauses fällt dabei dem Nolden zu – und ihr wisst: Klassisches Gasthausflair, das gefällt mir!

Dabei war ich jahrelang nicht mehr im Nolden. Aber bewundernswert schön an dieser Art Gasthaus ist ja: Alles ändert sich langsam, das über Jahre gewachsene Flair bleibt. Und gewachsen ist die Tradition des Hauses schon vor Urzeiten: Familie Nolden betreibt das Lokal seit 1904, wobei das Areal bereits vorher gastronomisch genutzt wurde.

Stichwort Flair: Dieses liegt eindeutig im hölzernen Wirtshauscharme. Rustikale Tische, kleine Tischdeckchen, einige abgetrennte Nischen – so muss ein Gasthaus sein! Im Eingangsbereich empfängt eine lange Theke den Gast, für Kegelfans gibt es vier Kegelbahnen. Der Service ist freundlich, man kehrt zum Essen, Trinken, Kartenspielen oder einfach zum Klönen bei einem Kölsch ein.


Allerdings wird man am Nolden auch seine Freude haben, wenn man es etwas moderner möchte. Der hintere Teil des Gasthauses bricht mit der Traditionsoptik und wurde hell und offen umgestaltet. Offen und für jeden einsichtig ist auch die Küche, in die man durch eine Glasscheibe schauen und den Gerichten beim Werden zusehen kann.
Die Küche ist dabei zweifelsohne das Herzstück des Gasthauses, bei „gutbürgerlich“ wird hier das „gut“ betont. Aber ihr wisst, dass mein Blog Trink-Tipps gibt – daher möchte ich euch für Details zum Essen auf Karin Krubecks Seite Bonn geht essen verweisen. Mich hat meine Ochsenbrust jedoch vollkommen überzeugt und auch Karins Grünkohl sah sehr lecker aus!
Und was die Getränke angeht: Es gibt neben einigen v.a. deutschen Weinen ganz klassisch ein Kölsch (Gaffel), ein Pils (Bitburger) und ein Weizen (Benediktiner), dazu Hochprozentiges, Soft Drinks und einige Säfte. Das ist zwar nicht das kreativste Sortiment, aber für ein Gasthaus genau das, was hier gefragt wird.

Natürlich kann man das Nolden auch ohne zu speisen nur auf ein Bier besuchen – und viele Endenicher nutzen dies, treffen sich zum Kartenspielen oder im vorderen Thekenbereich auf ein Kölsch. Der Altersschnitt wirkt dabei angenehm gemischt, auch die jüngeren Endenicher kehren hier ein.
Karin und ich waren uns nicht einig, ob das Nolden schon in die Kategorie „Brauhaus“ fällt – im Rheinland wird dieser Begriff ja sehr weit gefasst. Aber Gasthaus trifft es vermutlich besser: Hier kann man einfach Gast sein, im bodenständigen Ambiente sein Bier trinken und die neusten Infos aus dem Endenicher Ortsleben austauschen. Die Gäste kommen allerdings keinesfalls nur aus Endenich, sondern für die Küche fährt man auch aus den anderen Teilen Bonns hierher (es gibt hinter dem Haus übrigens einen Parkplatz, aber auch die Busanbindung ist gut).
Deshalb meine Meinung: Lohnt für die gute Küche oder einfach für ein Bier in einem klassischen Ortsteil-Gasthaus
Adresse & Kartenlink: Magdalenenstraße 33, 53123 Bonn
Testtag: Mittwoch
Fass: Bitburger, Gaffel
Flasche: Benediktiner Weizen
Internet: Hier geht es zur Homepage des Nolden und hier zur Facebook-Seite
