Mehr gutes Bier wagen! Ihr wisst, ich schreibe gerne über Craft Beer und möchte hier auf We love Pubs auch zeigen, wie vielfältig Bier sein kann. Deshalb grase ich natürlich alle Events und Brau-Startups im Großraum ab, eine Übersicht findet ihr hier. Jetzt also Düsseldorf. Die verbotene Stadt? Nix als Alt? Alles Quatsch! Gerade mal eine Stunde von Bonn entfernt, 25 Aussteller quer aus Deutschland und darüber hinaus, viele Briten, überhaupt ein irre internationales und lockeres Flair und natürlich: Viel gutes Bier!

Direkt neben dem Düsseldorfer Volksgarten haben die Veranstalter auf einem wunderbar chilligen Gelände die Tore für Craft Beer geöffnet: Hier sitzt in einem Hinterhof der Biervertrieb und -Shop Brauart, der sich vor allem auf britische Biere spezialisiert hat. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Online-Shop für Craft Beer, Crafters, hat man das Event 2016 ins Leben gerufen. Hinterhof steht hier übrigens nicht für spelunkige Garage, sondern für zwei Hallen, die innen wie ein echter Pub eingerichtet wurden. Große Teile des Festivals finden aber draußen unter der schönen Aprilsonne statt, die internationale Community Düsseldorfs ist zahlreich vertreten, überall hört man Englisch, aber auch asiatische Klänge mischen sich in die Bierdiskussionen, während die ersten Gruppen die freie Parkplatzfläche ungezwungen zum campieren nutzen. Die erste Stärke des Düsseldorfer Craft Beer-Festivals ist sicherlich seine Mischung aus familiärem Flair und internationalem Weltstadtgefühl.



Craft Beer boomt und Festivals sind keine Seltenheit mehr, ziehen vielmehr Kenner und Liebhaber an. Auch in Düsseldorf hört man selten ein „Gibt´s hier auch ein normales Pils?“ Denn normales Pils, was ist das schon? Es dominieren hopfenbetonte Biere, viel IPA, Pale Ales, aber auch Experimente mit Malz: Rauchbiere, Coffee-Stout und mehr (wem das alle nichts sagt: hier findet ihr eine Begriffsübersicht). Doch daneben gibt es das Alt mit amerikanischem Hopfen oder das Pils mit leichter Weizennote. Denn Craft Beer heißt ja einfach nur: Handarbeit und Spiel mit Zutaten. Das Reinheitsgebot? Sieht hier fast jeder kritisch. Aber allen gemeinsam ist: Ins Bier kommen nur natürliche Zutaten. Industrielle Filterstoffe verwendet hier niemand. Aber Ahornsirup im Bier (tolle Karamellnote!) – warum denn nicht!

Die zweite Stärke des Düsseldorfer Festivals liegt darin, dass sich hier wirklich viele kleine Startups der Szene treffen. Denn auch Craft Beer hat ja mittlerweile einige große Brauereien hervorgebracht. Aber neben der Düssel (kein Witz!) trifft sich gesammeltes Aufbruchsgefühl. Aus Freiburg sind direkt drei Crafts angereist, zwei davon von Frauen gegründet und mit den Gründerinnen als Braumeisterin. Bier mag ein Männerding sein, Craft Beer nicht! Das zeigt sich auch an den Ständen des Labieratoriums aus Cottbus oder der Kraftbierwerkstatt aus Böblingen, aber auch unter den Gästen: Viel geballte Frauenpower. Aromahopfen und ein Ale mit Mangosaft kommen an, kein Vergleich zu fußballtümelnden Bitburger-Runden.

Die einzelnen Brauereien vorzustellen, würde bei 25 Ausstellern den Rahmen sprengen. Auch wir – ich war mit Leo vom Drinklabor und Andrea von der Kocheule in Düsseldorf – haben nicht alles probieren können, auch bei 0,1er-Proben nicht. Aber unter den folgenden Bildern habe ich zu meinen Highlights immer ein paar Zeilen geschrieben. Vielleicht machen euch die Bilder ja Lust auf Craft Beer oder auf ein Craft Beer-Festival. Es lohnt sich für das Bier, aber auch für die Stimmung. Ende Mai hättet ihr z.B. in Köln auf dem Festival der Bierkulturen die Chance dazu. Und nein, ich vergleiche bewusst die Events in Köln und Düsseldorf nicht, jedes ist besonders, jedes ist schön, es geht ja um etwas anderes: Mehr Vielfalt zeigen, mehr gutes Bier wagen! Probiert es aus!
Die Internetseite des Craft Beer-Festivals in Düsseldorf findet ihr übrigens hier und hier die Facebookseite.










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