Dieses Lokal wurde leider geschlossen
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen – auch als Blogger! Das heißt in diesem Fall: Manchmal stolpert man ganz unverhofft über ein neues Lokal, ist begeistert und muss sofort ein paar Zeilen in die Tasten hauen. So ging es mir mit dem Traubenwirt in Hangelar!

Da sich der Spätsommer ja wieder einmal herrlich sonnig präsentiert, radelten wir zu zweit ein wenig durch das Bonner Umland und stießen dabei in Sankt-Augustin Hangelar auf den Traubenwirt. Uns lockte das schmiedeeiserne Eingangstor, durch das man in einen weinberankten Innenhof blickt – und natürlich das Versprechen auf Federweißen!
Das Gebäude des Traubenwirts stammt tatsächlich aus dem frühen 17. Jahrhundert, wurde vor etwa zehn Jahren aufwändig unter Beachtung des Denkmalschutzes renoviert und seit 2015 neu betrieben. Im Inneren findet man Fachwerkatmosphäre, alte Kirchenbänke und Originalfliesen der frühneuzeitlichen Anlage, außen dagegen einen lichtdurchfluteten Biergarten mit Weinfässern und alten Weinflaschen rings herum. Es gibt auch noch einen herrlichen Gewölbekeller, den man für kleine Gesellschaften bis 12 Personen reservieren kann – leider reichte hierfür die Handykamera nicht, um vernünftige Bilder zu machen, es war ja schließlich ein sehr spontaner Besuch.


Wir saßen natürlich im Innenhof und ließen es uns unter der warmen Spätsommersonne gut gehen. Im Traubenwirt kehrt man vor allem zur Mittags- oder zur Abendzeit für gute saisonale Küche ein, so unser Eindruck. Wir aßen zwar nichts, aber die Speisekarte wechselt, wie man uns sagte, und wirkte gehoben ansprechend. Ziel sei es, Traditionelles neu zu interpretieren.
Die Weinauswahl ist ansprechend groß und überhaupt wirkt die Getränkeauswahl durchdacht. Wer es antialkoholisch mag, bekommt z.B. die Biolimonaden von Proviant, und für den Biertrinker gibt es Stauder-Pils, Mühlen-Kölsch und Hefeweizen von Weihenstephan – also durchaus eine alternative Auswahl. Aber im Mittelpunkt steht hier natürlich der Wein!
Sehr nett und am Gast interessiert war auch der Wirt und Betreiber. Er hat uns viel über die Geschichte und Umbaumaßnahmen des 1604 erbeuten Gebäudes erzählt und u.a. den wunderschönen Gewölbekeller gezeigt, den wir an einem Sonnensonntag sonst wohl kaum aufgesucht hätten. Außerdem erfuhren wir, dass es im Traubenwirt auch Wein-Tastings gibt – wer sich dafür interessiert, sollte die Internetseite (s.u.) im Blick behalten!


Ich selber würde den Traubenwirt auch als Ausflugsziel empfehlen. Sankt Augustin als Ausflugsziel? Ja, warum nicht. Weite Teile der Stadt mögen etwas zusammengewürfelt sein (sorry, liebe Augustiner, aber ist es nicht so?), Hangelar hat sich jedoch einen hübschen kleinen Ortskern bewahrt. Man kann über die Radwege des Grünen-C angenehm hierhin radeln oder einfach die Linie 66 nehmen, die etwa 200 Meter vom Lokal entfernt am hübschen Hangelarer Bahnhof hält (Haltestelle Hangelar Mitte).


Man muss die Feste feiern, wie sie fallen! Vielleicht schaut ihr euch den Traubenwirt auch einmal an, wir waren auf jeden Fall sehr angetan, auch wenn es nur ein kurzer Besuch war. Aber wir werden auf jeden Fall wiederkommen – dann auch geplant und mit der Kamera, damit ihr auch Bilder vom schönen Keller sehen könnt!
Deshalb unsere Meinung: Wunderschönes Weinlokal im Bonner Umland – ausprobieren!
Testtag: Sonntag
Fass: Stauder, Mühlen
Flasche: Weihenstephan
Besonderheiten: Wunderschöner Innenhof und herrlicher Gewölbekeller
Internet: www.traubenwirt-hangelar.de


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